25Mär 2014
[DIY] Türzargen einbauen
Anderthalb Jahre nach unserem Einzug haben wir endlich die letzten noch fehlenden Türzargen im Keller eingesetzt. Die Gelegenheit will ich nutzen, um euch einmal zu zeigen, wie wir die Zargen eingebaut haben. Prinzipiell ist das eine Arbeit, die man gut selbst machen kann, ein wenig Geduld vorausgesetzt.
An Materialien und Werkzeugen braucht ihr:
- Türzargen (passend zur Türöffnung)
- Türblatt
- 2K Montageschaum (!) für Türen
- Schraubendreher gem. Herstellervorgabe der Zargen
- Inbussatz zur Einstellung der Scharniere
- dünne Holzplatten (z.B. Laminatreste oder eine alte Schrankrückwand)
- Türspanner o.ä.
- ggf. Holzleim, wenn ihr die Stöße zusätzlich zur Verschraubung verleimen wollt
- ggf. Akkuschrauber
Wenn ihr alles Material und Werkzeug beisammen habt und geprüft habt, ob eure Türzargen vollständig und für eure Türöffnung passend sind (Größe, Anschlag, Material/Farbe), solltet ihr sicherstellen, daß ihr in eurem Raum genug Platz zum Montieren der Zarge habt. Am besten funktioniert das auf dem Fussboden. Bei unseren Zargen wurden zus. Schrauben für die Aufnahmen der Türbänder mitgeliefert. Diese müssen montiert werden, wenn man zukünftig schwerere Türen verbauen will. Für Türen mit Waben- oder Röhrenspanfüllung ist das nicht unbedingt notwendig, wir haben sie trotzdem verbaut ;) – hierzu bitte die Aufbauanleitung studieren. Entnehmt auf jeden Fall die Türbänder, wenn diese innen in den Hülsen stecken. Wenn ihr das vergesst, kommt ihr nach dem Einbau nicht mehr dran.
Dazu legt ihr die Einzelteile der Zarge schon in der passenden Anordnung auf den Boden. Die Montage ist denkbar einfach. Ihr solltet in jedem Fall die Montageanleitung genau befolgen, schon um etwaige Schäden auszuschliessen.
Unsere Zargen wurden diagonal verschraubt. Zwei vorgebohrte Öffnungen für Schrauben und Muttern sorgen für eine stabile Verbindung der Seitenteile und des oberen Querteils. Auf die Kontaktflächen kann man bei Bedarf noch etwas Holzleim geben, um das ganze noch Stabiler zu machen. Zusätzlich gibt es Verbinder für die Frontseiten der Zarge, die eingesetzt und dann durch Drehen der Schrauben gespannt werden:
Wichtig ist hier, daß die Stöße der komplett frei von Holzspänen oder sonstigen Verschmutzungen sind, da es an den Kanten sonst zu Abplatzungen kommen kann!
Wenn ihr alles richtig gemacht habt. liegt jetzt eine komplett montierte Türzarge vor euch. Diese kann jetzt aufgestellt und in die Türöffnung gesetzt werden.
Hier beginnt der kompliziertere Teil. Die Zarge muss jetzt sauber ausgerichtet und in der Türöffnung verspannt werden. Wir haben dazu die Zarge ersteinmal grob mit der Wasserwaage ausgerichtet. Anschliessend werden die Holzplättchen zwischen Wand und Zarge geschoben und dort, wo diese sitzen die Türspreizen angesetzt. Einfacher ist es hier unten anzufangen. Legt hier ruhig ein Plättchen mehr auf, da ihr diese mit den Türspreizen noch ein wenig zusammendrückt. Sollten die Plättchen immer runterrutschen, könnt ihr euch (im unteren Bereich) erstmal mit einem Stück Gipskarton behelfen. Nach dem Verspannen kann dieser entfernt werden:
Wenn ihr die Spreizen eingesetzt und auf Spannung gesetzt habt, unbedingt nochmal mit der Wasserwaage prüfen (aussen + innen) und nachmessen, ob der Innenabstand an der Stelle mit der Türspreize dem Sollabstand für die Zarge entspricht. Das kann man prüfen, indem man direkt an der oberen Kante innen von links nach rechts misst. Bei uns lag der Abstand bei 84cm.
Nehmt euch Zeit für diese Arbeiten, denn nur, wenn die Zarge ordentlich sitzt, schliessen nachher die Türen problemlos! Also lieber einmal mehr messen und die Wasserwaage ansetzen. Beachtet in jedem Fall, daß ihr alle drei “Dimensionen” der Tür messt.
Sitzt die Zarge optimal, geht es ans ausschäumen. Dazu den Schaum gem. Verarbeitungsanleitung des Herstellers vorbereiten und zwischen Zarge und Wand sprühen. Hierbei ist zu beachten, daß der Zwischenraum max. zu 2/3 ausgefüllt wird, da sich auch der nicht-drückende Zargenschaum (2K) noch ausdehnt. Prinzipiell reicht es die Zarge ober- und unterhalb der Türbänder, oben in den Ecken und einmal in der Mitte links und rechts auszuschäumen. Es spricht auch nichts dagegen, die Tür komplett auszuschäumen, aber da verbraucht ihr ne Menge von dem teuren Zeug.
Passt unbedingt auf, daß ihr mit dem Schaum nicht an sichtbare Teile kommt, da ihr diesen nach der Aushärtung nicht mehr wegbekommt. Bei der Verarbeitung auch UNBEDINGT Handschuhe, eine Schutzbrille und alte Klamotten tragen.
Ist die Zarge eingeschäumt, lasst ihr den Schaum aushärten. Je nach Fabrkat können die Spreizen nach etwa 2-3 Stunden entfernt werden. Überstehenden Schaum abschneiden und die Blende für die Aussenseite der Zarge montieren. Diese wird dann in die montierte Zarge eingeschoben (nicht verkleben!).
Nach 24-48 Stunden könnt ihr dann auch die Tür einhängen :)
Tipp: Habt ihr keine, oder nicht genug Spreizen, kann man die Zarge auch mit Kanthölzern verspannen. Hier aber sehr sorgfältig arbeiten, damit die Ausrichtung stimmt und die Zarge nicht zerkratzt wird:
Bitte arbeitet absolut sorgfältig. Solltet ihr euch diese Arbeit nicht zutrauen, lasst es eine fachkundige Person machen. Denkt daran, daß eine Tür, selbst, wenn sie nur einen Röhrenspankern hat, bis zu 30 kg wiegen kann. Wenn diese durch einen unsachgemäßen Einbau umkippt und jemanden trifft, kann es SEHR ERNSTEN Verletzungen kommen!
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